Deinem Kind zur Selbstständigkeit verhelfen.
Das Kind hilft dir in der Küche beim Kochen und Backen – für das Saubermachen jedoch, findet es kaum Aufmerksamkeit, obwohl es genauso dazugehört. Doch genau das ist ein wichtiger Bestandteil vom Erlernen der Selbstständigkeit. Dabei hilft es zu wissen, dass jedem Kind Aufgaben zugemutet werden können.
Wir wünschen uns, dass es das Kind mal gut haben wird. Dass es selbstständig und selbstsicher erwachsen werden kann. Durch altersgerechte Aufgaben werden sie verantwortungbewusster und selbstständiger, was ihnen auch im späteren Leben dienlich sein wird. Dazu gehört auch, dem Kind das „Rosinen picken“ auszutreiben.
Kinder zwischen 3 und 6 Jahren
Spätestens ab dem Alter von drei Jahren sollten Eltern damit beginnen, ihr Kind zur Selbstständigkeit zu erziehen. Denn bereits schon in der Spielgruppe bekommt das Kind die ersten Aufgaben wie beispielsweise die Spielecke aufräumen oder einen Brief nach Hause zu bringen. Spätestens im Kindergarten werden dann schon einige Dinge wie selbstständiges auf’s Klo gehen vorausgesetzt. Zwischen drei und sechs Jahren heißt es also, die Kinder darin zu unterstützen, sich selbstständig zu kleiden etc. Auch das Schleifen binden der Schuhe gehört dazu, wobei dies mit drei Jahren noch etwas verfrüht ist.
Körperpflege – ein ständiger Kampf. Weder Waschen noch Zähne putzen gehört zu den Lieblingsaufgaben von ihrem Kind? Was keinen Spass macht muss mühsam Schritt für Schritt erlernt werden. Wobei das Zähneputzen anfangs noch von Mama oder Papa kontrolliert beziehungsweise nachgeputzt werden sollte – aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung der Selbstständigkeit.
Bauklötze in einer Ecke, Barbiepuppen auf dem Bett und Plasik-Früchte von der Kinderküche schmücken den Boden. Schön, oder? Das Zimmer aufräumen wird zwar mit drei Jahren noch nicht ganz allein funktionieren, aber immerhin mit Hilfe der Eltern oder der Geschwister, ist es absolut altersgerecht und möglich. Auch im Kindergarten müssen die Bauklötze den Weg zurück in die Spielkiste finden, ohne dass Mama hilft.
In der Küche können 3- bis 6-jährige ebenfalls zur Hand gehen. Sei es den Tisch zu decken, wieder abzuräumen oder ihn mit einem feuchten Lappen reinigen. Das eigene Geschirr in die Abwaschmaschine zu stellen, das Besteck aus der Spülmaschine in die Schublade zu räumen oder sogar beim Backen und Kochen zur Hand gehen.
Wenn Mama die Kinderkleider gefaltet hat, können auch die Kleinsten bereits ihre eigenen Sachen unter Anweisung in ihre Schublade verstauen.
Auch im Garten sind Dreijährige schon hervorragend mit einzubeziehen. Blumen gießen, Beeren pflücken oder Unkraut zupfen. Behalten Sie das Kind dabei jeweils im Auge, sodass ihr Kräuterbeet nicht als Unkraut deklariert wird und vor allem, dass das Kind kein giftiges Gewächs zu sich nimmt (am besten gar nicht erst im Garten pflanzen).
Fördern und fordern Sie Ihr Kind, denn schon die Kleinsten wollen sich beweisen und Mama und Papa zeigen, wie groß sie schon sind.
Kinder zwischen 6 und 10 Jahren
Kinder die das Grundschulalter erreicht haben, sollten nun bereits lernen, eine gewisse Eigenverantwortung zu übernehmen. Angefangen mit dem Kinderzimmer. Als Morgenritual das eigene Bett machen, abends das alleinige Aufräumen, aber auch das Staub wischen sollte umsetzbar sein.
Auch sonst gibt es im Haushalt diverse geeignete Aufgaben, wie beispielsweise beim Abtrocknen helfen, den Geschirrspüler ein- und ausräumen oder den Müll hinaus bringen. Ebenso können Kinder in diesem Alter bereits bei einfacheren Gerichten Grundlagen des Kochens resp. Backens erlernen. Gemüse rüsten, Backzutaten abmessen und bereitstellen, usw. Um das Kind in die Küche zu locken und es dort beim Helfen zu motivieren, beginnt ihr am besten mit seinem Lieblingsgericht oder einem leckeren Kuchen.
Die Wäsche ordentlich in den Kleiderschrank räumen, später dann das selbstständige Falten der Wäsche – angefangen am besten bei den Socken – sind ebenfalls geeignete Aufgaben.
Auch das Erledigen von kleineren Einkäufen, sofern die nächste Einkaufsmöglichkeit nicht allzu weit entfernt ist, kann von acht bis zehn Jährigen eigenständig übernommen werden. Die meisten Kinder gehen sowieso gerne einkaufen.
Viele dieser Aufgaben können dem Kind spielerisch beigebracht werden, indem sie mit dem Kind beispielsweise ein Wettrennen machen.
Heranwachsende zwischen 10 und 16 Jahren
Heranwachsende neigen dazu, wie Erwachsene behandelt werden zu wollen. Kein Problem für uns, sofern sich diese auch so verhalten und entsprechend einen Beitrag dazu leisten. Wenn Sie Ihrem 16-jährigen Kind noch immer das Frühstück vor der Schule zubereiten, dann sind Sie selbst Schuld.
Alle bisher erwähnten Aufgaben sind in diesem Altersabschnitt problemlos umsetzbar. Je älter das Kind wird, desto selbstständiger können die Aufgaben erledigt werden.
Die Liste wird mit dem Alter immer länger. Dazu kommen nun Aufgaben wie Rasenmähen, Betten beziehen, Wäsche sortieren, waschen, hängen und bügeln. Wie immer erst begleitet durch die Eltern, bis es das Kind alleine kann.
Mädchen und Jungs sollten gleichermaßen gefördert werden und auch die weniger amüsanten Aufgaben des Haushalts kennenlernen. Also egal ob der Garten nun mal als Männer- oder das Wäschewaschen als Frauenarbeit angesehen wird.
Jugendliche ab 16 Jahren
Gerade Jugendliche sind oftmals nur selten für Hausarbeiten zu motivieren. Egal ob ihr Kind eine Ausbildung macht oder weiterhin zur Schule geht – es wird weiterhin gewisse Aufgaben erledigen können.
Das Fensterputzern, das Reinigen des Badezimmers – ab 16 Jahren sollte das Kind so ziemlich alles an Hausarbeit umsetzen können.
Das Kind als Sklave im Haus
Natürlich nicht! Ein Kind soll Kind sein dürfen und dies in vollen Zügen auch ausleben können. Doch nichts desto trotz, wollen wir nur das Beste für unseren Nachwuchs. Also auch, eine gute Vorbereitung für das weitere Leben.
Deswegen sollten Sie es nicht versäumen, dem Kind beizubringen, was Hausarbeit eigentlich alles beinhaltet. Das beginnt beim Kochen, geht übers Putzen, Waschen bis hin zur Glühbirne auswechseln. Das Kennen und Unterscheiden der verschiedenen Putz- und Waschmittel gehört ebenso dazu und ist zudem eine Grundlage um einen eigenen Haushalt führen zu können.
Es heisst also nicht, dass das Kind den kompletten Haushalt schmeissen muss – doch wenn es alles mal versucht hat und die Grundlagen zum selbstständigen Wohnen kennt, wird es ihm später um einiges einfacher fallen. Die Dankbarkeit wird sich erst später zeigen. 😉
Ein Belohnungssystem ist nicht verboten
Sei es in Form von Ämtli oder auf einer freiwilligen Basis. Pro Aufgabe darf sich das Kind einen Sticker auf sein Aufgabenblatt kleben.
Für 10 Sticker darf es sich etwas für einen kleinen Geldbetrag aussuchen. Bereits für 20 Sticker erhöht sich der Geldbetrag.
So wird es auch im späteren Leben sein. Arbeiten und am Ende des Monats Lohn zu bekommen.
Oder sie geben dem Kind für’s Rasenmähen direkt einen Batzen, so dass das Kind das Geld selbstständig sparen kann. Denn auch der Umgang mit Geld muss gelernt sein. Der Umgang mit Geld sollte dem Kind behutsam beigebracht werden – auch das ist eine Vorbereitung für das weitere Leben.