Familien mit Kindern wissen bestens, wie schnell sich materielle Dinge ansammeln – so lange, bis jeder Zentimeter vom Keller oder Dachboden überstellt ist. Um dem Chaos entgegen zu wirken und Ordnung schaffen zu können, sollte also als erstes ausgemistet werden.
Grundsätzlich ist es nämlich so, dass wer weniger besitzt, auch weniger zum Aufräumen hat. Hier möchten wir dir nun einige Ideen aufzeigen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für mehr Ordnung?
Eigentlich ist immer der richtige Zeitpunkt. Wichtig ist, dass du überhaupt damit anfängst. Wir empfehlen jeweils am Anfang des Jahres eine grosse Entrümpel-Aktion durchzuführen.
Warum genau dieser Zeitpunkt?
Weihnachtszeit ist Bescherungs-Zeit und die Kinder haben eine Flut neuer Spielsachen bekommen. Altes wird nicht mehr bespielt und kommt in eine Kiste – diese wiederum irgendwo in eine Abstellkammer.
Zudem naht der Frühjahrsputz, welcher definitiv mehr Sinn macht und einem auch einfacher von der Hand geht, wenn vorgängig ausgemistet wurde.
Natürlich empfehlen wir nicht nur das einmalige Ausmisten. Kommt dir etwas zwischen die Finger das du schon lange nicht mehr benutzt hast, dir schon länger nicht mehr gefällt oder dich einfach nicht mehr glücklich macht, dann trenn dich gleich davon.
Regelmässiges Ausmisten schützt davor, dass das Chaos Überhand nehmen kann.
Wie überzeuge ich mein Kind davon?
Wenn es um das Ausmisten geht, sollte jeder in der Familie über seine eigenen Sachen entscheiden dürfen – also bitte auch die Kinder mit einbeziehen. Ein Kind wird früher oder später lernen müssen Entscheidungen zu treffen. Fangen wir doch gleich damit an, indem es über seine alten Spielsachen verfügen kann.
Versuch deinem Kind zu erklären, dass es viele Kinder gibt, welche kaum Spielsachen haben und sich genau dieses Spielzeug wünschen, welches dein Kind nicht mehr benötigt. Anfänglich wird sich dein Kind wahrscheinlich nicht darüber freuen können, sich von seinen Spielsachen trennen zu müssen. Denn, wer gibt schon gerne etwas von seinem Besitz her?
Womöglich werden bei diesem Schritt auch Tränen fliessen.
Auch wenn es deinem Kind schwer fallen wird – im Nachhinein wird es sehr stolz auf sich sein, dass es etwas Gutes getan, und seine alten Spielsachen verschenkt resp. gespendet hat.
Eine weitere Möglichkeit ist die Spar-Variante. Es gibt doch immer etwas, dass dein Kind gerne haben würde. Oftmals sparen die Kinder dann, um sich selbst etwas Tolles kaufen zu können. Mach deinem Kind schmackhaft, seine alten Spielsachen zu verkaufen, sodass es schneller ans Ziel kommt und sich stolz etwas kaufen kann, worauf es lange gespart hat.
Man beachte, dass dieses “Geschäft” deinen Nachwuchs bis zum Lebensende begleiten wird. Denn; verkaufe ich Dinge, gibt es Geld dafür – verkaufe ich mich in Form eines Angestellten-Daseins, gibt es Geld dafür.
Der Umgang mit Geld sollte dem Kind behutsam beigebracht werden – es ist eine wichtige Vorbereitung für das weitere Leben.
Wie fange ich an?
Wenn das Kinderzimmer nach einer Aufräumaktion schreit oder der eigene Kleiderschrank zu platzen beginnt, ist es Zeit zum Ausmisten.
Meist sind es alltägliche Situationen die wir erst erlernen und zu festen Gewohnheiten werden lassen müssen.
Eigentlich ist der Anfang ganz einfach. Ich nehme dazu immer gerne die folgende Metapher:
Wie isst man einen Elefanten? – Stück für Stück.
Genau so solltest du auch vorgehen wenn du mit dem Entrümpeln beginnen möchtest.
Unsere 7 Ordnungstipps könnten dir dabei helfen.
Ordnung schaffen – in 5 Schritten
Schritt 1: Lege als erstes fest, in welchem Raum du beginnen möchtest. In diesem Raum suchst du dir wiederum 1 oder 2 Bereiche aus, in denen du starten willst. Übrigens: Sich zu viel vorzunehmen ist meistens kontraproduktiv für die Motivation.
Schritt 2: Bereite nun 3 Kisten vor - Behalten - Vielleicht (wenn du dich noch nicht entscheiden kannst) - Wegwerfen/Verschenken/Spenden
Schritt 3: Nimm dir Zeit und räume den gesamten Bereich, den du dir vorgenommen hast, aus. Sortiere den Inhalt in Kategorien. Wenn Du z.B. deinen Kleiderschrank vor dir hast: - Jacken - Oberteile langarm - Oberteile kurzarm - Hosen - Kleider / Röcke - Unterwäsche, Socken & Schlafanzüge Dieser Schritt ist wichtig, sodass du sinnvoll ausmisten kannst. Mit diesem System verschaffst du dir einen Überblick und wirst sofort sehen, wovon du an Überschuss hast. Folglich sollte dir dann das “Trennen” etwas einfacher fallen.
Schritt 4: Beginne nun alles auf die 3 Kisten zu verteilen. “Behalten” und “Wegwerfen/Verschenken/Spenden” werden dir vermutlich nicht schwer fallen. Doch was ist mit “Vielleicht”? Warum sind die Dinge in der Kiste “Vielleicht” gelandet? Womöglich weil du es geschenkt bekommen hast oder es einmal viel Geld gekostet hat. Dies sind oft Gründe dafür, sich nur schwer von Dingen trennen zu können - sollten es aber nicht. Versuche die gesamte Kiste “Vielleicht” mit folgenden Fragen erneut durchzugehen, um eine endgültige Entscheidung zu treffen: - Warum besitze ich diesen Gegenstand? - Welcher Sinn hat dieser? - Wann habe ich den Gegenstand zuletzt gebraucht? - Gefällt mir dieser Gegenstand überhaupt noch? - Würde ich den Gegenstand wieder kaufen? - Brauch ich das wirklich, oder kann ich ihn mir auch mal ausleihen?
Schritt 5: Was bleiben darf bekommt nun einen festen Platz. Räume die Dinge die du behalten willst, nach Kategorien geordnet, wieder ein. Um dich vor Chaos zu bewahren, gewöhn dir an, die Dinge nach dem Gebrauch direkt wieder an seinen Platz zurückzustellen.Download “Checkliste Ausmisten” Checkliste – Ausmisten.pdf – 2638-mal heruntergeladen – 103,10 kB
Wo fange ich an?
Beginne dort, wo Du in kürzester Zeit am meisten bewirken kannst – wo der Erfolg schnell sichtbar ist. Das motiviert dich zum Weitermachen..
Wir empfehlen dabei mit dem Kleiderschrank zu beginnen. Aus dem simplen Grund, dass nicht mehr schöne oder nicht mehr passende Kleider einfach und ohne zu überlegen aussortiert werden können. Zudem befinden sich in diesem Bereich kaum Erinnerungsstücke, welche schwer fallen, auszumisten.
Reduziere deine Kleider, indem du nur noch das behältst, was dir gefällt und in welchen du dich schön und wohl fühlst.
Wenn du nur wenig Zeit hast, dann nimm dir beispielsweise den Badezimmerschrank oder das Wohnzimmermöbel vor. Achte darauf, dass du Angefangenes auch beenden kannst. Denn unfertige Arbeiten können kontraproduktiv wirken.
Wann bin ich fertig?
Du hast dir nun womöglich Gedanken gemacht und den Entschluss gefasst – “Jetzt gehe ich es an”!
Du bist also gerade mit voller Motivation und Elan mitten im Thema und hast allenfalls bereits einiges auf Vordermann gebracht.
Mitten drin, schon einiges geleistet – und doch befindet sich noch ein scheinbar unüberwindbarer Berg vor dir. Da fragst du dich womöglich:
„Wann bin ich endlich fertig mit dem ganzen Scheiss?“
Darauf können wir dir eine Antwort geben, die du wahrscheinlich nicht hören möchtest – Du wirst nie damit fertig sein! Gerne möchten wir dir erklären, warum wir das so sehe. Vielleicht gehörst du zu der Sorte von Menschen, die das Haus einmal ausmisten, entrümpeln und neu organisieren und dann denken: “das war’s – erledigt”.
Doch – Die heutige Konsumgesellschaft hat ein aktuelles Hoch erreicht, welchem wir kaum entkommen können. Nur hoffen, dass es sich vielleicht mal wieder ändern wird. Demzufolge sammeln sich in jedem Haushalt Dinge an, die wir eigentlich gar nicht brauchen und früher oder später wieder verkaufen oder entsorgen. Es muss auch nicht immer die eigene Nachlässigkeit schuld sein. Bedenke, dass wir oft Dinge geschenkt bekommen, die wir womöglich gar nicht gebrauchen und entsprechend auch nicht nutzen.
Zweifle also bitte nicht an dir, wenn du das ganze Haus entrümpelt hast und ein halbes Jahr später bereits wieder Dinge findest, die du nicht mehr brauchst. Denke auch nie, dass du versagt hast oder du inkonsequent warst, wenn du erneut entrümpeln musst. Ordnung ist ein kontinuierlicher Prozess, der im Grunde genommen nie endet. Denn was heute praktisch ist, muss morgen nicht auch nützlich sein. Genauso; was dir heute gefällt, findest du morgen womöglich nicht mehr schön.
Jeder Mensch ist für sich eine eigene Persönlichkeit und hat unterschiedliche Bedürfnisse, welche sich ständig in einem Wandel befinden.
Die sich immer wandelnde Ordnung gehört damit auch dazu.
Ordnung ist der Anfang von Erholung zu Hause